Noch vor zwei Monaten ließ sich ein bislang noch nie zuvor gesehener Kollaps im Bereich der Preisentwicklung für Gebrauchtfahrzeuge beobachten. Eine massive Deflation machte sich angesichts des Nachfrageeinbruchs im Zuge des Lockdowns bemerkbar.

Von der Deflation zur Inflation – Preise für Gebrauchtfahrzeuge explodieren

Mittlerweile hat sich diese Situation in ihr exaktes Gegenteil verkehrt, was bedeutet, dass unser Wirtschaftssystem eigentlich fast nur noch zwischen gegensätzlichen Polen hin und her zu pendeln scheint.

Inzwischen macht sich nämlich eine bedeutsame Inflation an den amerikanischen Märkten für Gebrauchtfahrzeuge bemerkbar. Bezug auf einen neuen Bericht der Analysefirma Manheim nehmend, explodieren die Preise für Gebrauchtfahrzeuge zurzeit sprichwörtlich, um ein neues Allzeithoch auszubilden.

Der durch Manheim berechnete Index zur Messung der Preise für Gebrauchtfahrzeuge stieg in den ersten fünfzehn Tagen des Monats August auf 163,4 Punkte von 158,0 Punkten im Monat Juli (Januar 1995 = 100 Punkte).

  

In einer Investorenmitteilung von JPMorganChase hieß es zu dieser Entwicklung, dass der Manheim-Index Mitte August um 13,9 Prozent höher notierte als im Vergleich mit jenem im Monat Februar ausgebildeten Allzeithoch (vor dem Ausbruch der Coronavirus-Krise in den USA). Auf Jahresbasis beläuft sich die Zunahme auf 15,6 Prozent.

Weiter heißt es, dass es nicht überraschend wäre, wenn die Preise für Gebrauchtfahrzeuge sich im Herbst wieder als rückläufig erweisen sollten. Eine durch die Covid-19-Pandemie aufgestaute Nachfrage sollte bis in den Herbst hinein abgearbeitet sein, da der größte Teil dieser in die Zukunft verschobenen Nachfrage dann befriedigt sein sollte.

  

Diese Ansicht wird durch Manheim geteilt. Es heißt dort vielmehr, dass die aufgeschobene Nachfrage nach Gebrauchtfahrzeugen schon zum jetzigen Zeitpunkt befriedigt worden sei. Unter Verbrauchern machten sich nun Ärger und Frustration ob der deutlich Preisanstiege breit.

Nicht verschwiegen werden soll an dieser Stelle, dass weder die im Dienste von großen Banken stehenden Analysten noch die Analysten bei Manheim eine solche Entwicklung wie die momentane vorausgesehen hatten. Vielmehr wurde bis vor Kurzem noch weitläufig von deutlich stärker nachgebenden Preisen für Gebrauchtfahrzeuge bis zum Ende des Sommers ausgegangen.

Weitere Konsumschecks dürften für Fahrzeugkäufe genutzt werden

Ein solches Szenario hat sich nun jedoch schlagartig ins Gegenteil verkehrt. Zusätzlich wird jetzt darauf hingewiesen, dass Verbraucher in den USA auf die Versendung eines zweiten durch Kongress und Regierung zu beschließenden Konsumschecks in Höhe von 1.200 US-Dollar pro Person warten könnten, um dieses Geld partiell für einen Fahrzeugkauf zu nutzen.

Noch im Juni hatte Manheim darauf aufmerksam gemacht, dass die Großhandelspreise für Fahrzeuge im April um elf Prozent eingebrochen waren, weshalb dieser Preisrückgang noch nicht an den Verbrauchermärkten angekommen sei.

Damals hieß es in einem Bericht von Manheim, dass Autohändler kaum neue Fahrzeuge ankauften, weshalb sich auch nicht mit damit rechnen ließe, dass Bestandsfahrzeuge mit hohen Rabatten verscherbelt würden.

Trotz allem wurde mit einem anhaltend deutlichen Rückgang der Verbraucherfahrzeugpreise über den Sommer gerechnet, da ein rekordhohes Fahrzeugangebot, ein im Keller befindliches Verbrauchervertrauen und neue Kaufanreize seitens Händlern schlussendlich einen perfekten Sturm verursachen würden, in dessen Zuge die Preise für Gebrauchtwagen noch deutlicher sinken dürften.

„Was heißt das für mich konkret!?“

Zwischen Januar und Mai beliefen sich die Preisrückgänge in einigen Bundesstaaten auf zwischen ein und 5 Prozent. Doch diese Tage scheinen angesichts einer Federal Reserve, die ihre elektronische Gelddruckerpresse 24/7 rotieren lässt und eines US-Finanzministeriums, das dieses Geld mit vollen Händen über Amerika ausschüttet, vorbei zu sein…Inflation macht sich inzwischen bemerkbar beim alltäglichen Shoppen – abseits der offiziellen Statistiken von Regierungsbehörden und der Federal Reserve.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Bericht auf der Seite des Finnazblogs Zerohedge.

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